#frapalymo No 16: cento – im birkenwald

cento: im birkenwald
schweig still mein herz
spendet schatten mein aug
verschleiert sich der blick

hinauf fliegen gedanken
vom winde nicht
berührt die dunklere fülle

schüchtern wiegt mein
leben im goldenen licht
die bäume beten.

Das ist Gedicht No. 16 von Frau Paulchens Lyrik Monat (oder: #frapalymo). Inspiriert durch Titel und Anfangszeile von Ivan Golls Gedicht. Impulsgeberin war @_drsarkozy – vielen Dank!

Es ist dieses Mal ein Cento* geworden, die Originalsätze seht ihr unten stehend.

30 Tage, 30 Gedichte, no excuses: Wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und nichts sagen (was ja schade wäre) – oder im unten stehenden Kommentarfeld den Link zu seinem Blog/Webseite hochladen – oder das Gedicht selbst über das Kommentarfeld hochladen – oder auch einfach sonst einen Kommentar hinterlassen. Ähnlich über Twitter mit Link und Kennung #frapalymo und @FrauPaulchen.

*Originalsätze:
In die Schwüle ragt er hinauf, blau, vom Wind nicht gerührt. Georg Heym, „Der Baum“
Und vergehen im Blick auf dein erbebendes Haupt, Friedrich Hölderlin, „An einen Baum“
Gedanken fliegen aus und ein, Nikolaus Lenau, „An einen Baum“
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, Rainer Maria Rilke, „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen“
Es ist so still, daß ich sie höre, Theodor Fontane, „Mittag“
Mit seinem kühlen Schatten, Ludwig Uhland, „Einkehr“
Neben der dunkleren Fülle des Eichbaums wieget die Birke Ihr jungfräuliches Haupt schüchtern im goldenen Licht. Eduard Mörike, „Die schöne Buche“
Das Laub summt für die stille Schar, Oskar Loerke, „Birken“
Schweig still mein Herz, die Bäume beten, Rabindranath Tagore, „Schweig still“
und spendet Schatten selbst dem Holzfäller, der ihn zerstört. Buddha.
Des Vogels Aug‘ verschleiert sich, Christian Morgenstern, „Traumwald“

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