laternenumzug
im ausgesungenen raum
unterwegs als spiegelbild
Das ist Gedicht No. 11 von Frau Paulchen für den #frapalymo, und der Impuls lautete „alaaf: ich gehe mit meiner laterne…“.
30 Tage, 30 Gedichte, no excuses: Wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und nichts sagen (was ja schade wäre) – oder im unten stehenden Kommentarfeld den Link zu seinem Blog/Webseite hochladen – oder das Gedicht selbst über das Kommentarfeld hochladen – oder auch einfach sonst einen Kommentar hinterlassen. Ähnlich über Twitter mit Link und Kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
Laternenhorror
Auf dem Weg nach Hause,
die Straße totenstill. Plötzlich –
Rabimmelrabammel –
Lichter nähern sich dutzendfach.
Ein Kind schreit.
Ein Vater schimpft.
Blaulicht schießt aufdringlich
durch die Kinderarmee.
Fratzen nähern sich –
Rabammel bummbumm –
Sie fletschen grelle Zähne,
Stöcke werden geschwungen,
„Attacke!“, kreischt es,
eine LED-Abrissbirne verliert
ihren leuchtend bunten Kopf,
kullert traurig über die Straße.
Noch mehr Geheul,
noch lauter keifende Mütter.
Ein Warnwestenmännchen lenkt
den Feind – mein Auto –
mit Lampe, Kelle und Zähne fletschen
ums Katastrophengebiet.
Sankt Martin ist eben Stress pur!
heut spät und kurz und knapp von einer Himmelslaterne: http://jahreszeitenbriefe.blogspot.de/2013/11/frapalymo-iii.html – und Gutenachtgrüße an alle frapalymo-Dichtenden 😉
fluchtfluch
eleven eleven
ein mann auf der flucht
eleven eleven
ein mann wird gesucht
am vormittag schon von jecken gehetzt
haben mister martins ego verletzt
sein antikes kostüm wurde verlacht
ach hätt‘ er doch niemals die rheinfahrt gemacht
abends verfolgen ihn lärmende kinder
unterstützt von deren eltern nicht minder
ausgestattet mit kerzernen lichtern
rufen nach ihm die lauten gesichter
teile mit uns martin teile mit uns
dann gewähren wir dir unsere gunst
geben an uns ist seeliger denn nehmen
müssen wir das noch extra erwähnen
eleven eleven
ein mann auf der flucht
eleven eleven
ein mann flucht und flucht
zum Martinsabend – ein Elfchen 😉
Laternenumzug
rote Nase
und kalte Füße
gern gezahlter Preis für
Kinderaugenglitzern
nachgereicht !
Legt der Tag sich leise nieder
lässt die grauen Fetzen fallen
hört man aus den Feldern wieder
Stimmen flüstern Echos hallen
auf dem Weg zum Haus die Lichter
Schritt für Schritt in Schweigen schwinden
rücken Ängste fragend dichter
mag man gruselig es finden
geht man sanften Schrittes, tastend
von dem Dunkel eingenommen
steht am Hauseingang ein Kasten
flackernd heißt ein Licht ‚Willkommen!’