#frapalymo no 3: gute nacht sagen

gute nacht sagen

weit hinterm haus und jenseits der hügel
                            dort wo das land abfällt und die welt
                            noch kein ende gefunden
lege ich mich schlafen
liebes kind
meine augen auf die sterne das ohr auf
das herz summen von mutter erde
und die gealterte hand
werde ich ruhen das erwachen und
mich vergessen
liebes kind
                         dort wo die nacht gut ist und
                         milde
weit hinterm haus jenseits der hügel

 

das ist gedicht no. 3 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „dichtet zu einer tier-redensart oder einem tierischen sprichwort“. (falls ihr es nicht erkannt habt: mein impuls war „wo fuchs und hase sich gute nacht sagen“ – eigentlich wollte ich ja leicht dichten, aber leichter fiel mir schwer…)

30 tage, 30 gedichte (+1), no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen (damit euer layout gut aussieht, kopiert am besten nicht direkt aus einer word-datei heraus, sondern kopiert das gedicht zunächst in eine leere e-mail oder in den editor und dann per copy/paste in das kommentarfeld.). oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

28 thoughts on “#frapalymo no 3: gute nacht sagen

  1. Bergwald im August

    Regenschwarze Fichten
    Äste mit greisen, bärtigen Flechten
    Tropfenfänger
    im kaltgrauen Nebel

    Glitschige Schlickwege
    mit Hagelkörnerornamenten bedeckt

    Gurgelndes Moosquellgrün
    an den Flanken

    Ringsum nur
    tröpfelnde Stille

    Nur war mir
    im weißen Einerlei
    als hätt ich
    die einsame Schwalbe gesehen

  2. elbée says:

    wirklich schön,             
    wie das gedicht die redewendung umspielt, ohne sie jemals auszusprechen !

    überhaupt sind da viele schöne gedichte entstanden, die mit anspielungen auskommen

  3. sophie says:

    danke, elbée. ich finde es auch immer wieder faszinierend, wie vielfältig der impuls umgesetzt wird. ein gedicht 🙂

  4. Liebe Sophie,

    heute wie gestern hast Du wieder ein wunderschönes Gedicht gezaubert (das erste muss ich noch nachlesen, wie ich eben bemerke). Ich meine auch, dass sich der Stil Deiner „earlypoems“ in letzter Zeit etwas gewandelt hat. Deine Gedichte, die ich schon immer sehr gut fand, sind meiner Meinung nach in letzter Zeit noch einmal deutlich besser geworden.

    Liebe Grüße und Danke für diese Gedichtplattform, Klaus.

     

  5. Lotta says:

    Die Motten

    Als
    ich die Motten hatte
    oder
    die Motten mich hatten
    dachte ich
    an die Motten meines Vaters
    und
    an die Motten meiner Mutter

    Die Motten
    die dafür sorgten
    dass
    es immer weitergeht
    mit
    den Motten

  6. Esther Ackermann says:

    Liebe Sophie, ich habe den poetischen Monatsanfang verpasst und lese hier als erstes dein tolles Gutenachtgedicht! Ich ziehe sehr tief meine Schlafmütze!

  7. kleiner Nachtrag zum Impuls für gestern…

    Ich wünsche allen einen sonnigen Sonntagnachmittag! Es ist so toll, dass wieder #frapalymo ist. Vielen Dank, Sophie! Schön, dass wir uns hier alle wieder versammeln dürfen!

    *
    Da!

    sind sie wieder
    bringen mich zum lächeln
    zum staunen
    so unvergleichlich leicht und zart
    so unbeschwert
    sie scheinbar die sonnigen Tage leben
    so groß ihre Fähigkeiten
    Stürme zu entfachen
    Wogen zu glätten
    mit ihrem Flügelschlag

    die Schmetterlinge!

  8. Hina Artemon (@HArtemon) says:

    dank an die nachteule
                                               
    die tiefe der nacht
    sinkt in meine glieder
    ein flügelschlag
    umfängt mich zart
    verdeckt mir jedes licht
    im unbekannten
    finde ich mich wieder
    mein traumatlas
    hilft hier nicht mehr
    dies ist ein neuer strand

  9. elbée says:

    hallo Esther,                
    ich hatte mich schon gefragt, ob du keine zeit/ lust/ energie … zum mitdichten hast – mit anderen worten: ich hatte dich schon vermisst
    und mit wieder anderen worten: schön, von dir/dich zu lesen !
    lieben gruss, elbée

  10. sophie says:

    liebe esther, so schön, von dir zu lesen und wie elbée sagt: auch ich dachte du schon, du magst nicht mehr mitdichten. steig einfach so ein, wie es für dich passt und wenn es für dich passt. wir freuen uns! lieben gruß und dicke umarmung und danke für dein lob. bis bald. sophie.

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