lyrische vorbereitung auf den kunstsommer. teil 1

in einem monat beginnt der kunstsommer in irsee. zum dritten mal für mich. schon seit der ausschreibung freue ich mich auf die meisterklasse lyrik, die mit monika rinck wieder ein absolutes highlight für mich werden wird. da bin ich mir sicher.

als vorbereitung auf den kunstsommer beschäftige ich mich ein klein wenig mit dem ganz wunderbaren begriffsstudio, das monika rinck vor einigen jahren ins leben gerufen hat. sie sammelt auf dieser seite kurioses und sprachlich auffallendes und trifft damit absolut meinen geschmack. die plattform ist so reich, und eigentlich hätte sie bereits beim #frapalymo im mai ein impuls sein sollen, wird es dafür aber gewiss im november.

jedenfalls will ich bis zum beginn des kunstsommers jede woche ein gedicht zu einem begriffsstudiobegriff von rinck schreiben und euch hier zeigen. woher auch immer diese kleinode kommen – ich bin dankbar, dass sie jemand wie rinck sammelt und teilt.

hier zunächst ein paar leckerbissen aus dem begriffsstudio für euch:

#3025 Zerrüttung der Empfindungswerkzeuge
#3029 Fangenspielen ohne rennen
#3030 eine Abart von Arbeit
#3031 ein vollkommen erlaubter Diskussionsbeitrag
#3032 Aphrodieter
#3033 Sattelfett und Wicken
#3034 die lispelnde Luft
#3035 der Duschvorhang in den Köpfen

und nun mein gedicht no I:

l(i)eben

noch früh. immer. immer früh. wenn fensterläden wie lider zugeklappt und außen außen. noch kein inneres verspürt. in diesem weißraum. fetzen einer eingebildeten zukunft. versprechen. selbst. sich. versprechen. weil das licht gut tat das man einmal geatmet und das dortseits im zwischen stand. von hier aus betrachtet. früh. früher. immer. noch kein inneres verspürt. das abwesende präsent, das abwesend und alles andere ist. ich. ich. aufgelöst. in der detonation eines eingeklammerten buchstabens.

 

[kursiv: #3028 des begriffsstudios von monika rinck: „die detonation eines eingeklammerten buchstabens“]

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